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Meldung vom 02.07.2021:

Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine
im Bund Deutscher Philatelisten e. V. (LSW)
:

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Auflösung der „Erlebnis: Briefmarken“-Teams der Deutschen Post AG sorgt für Unmut und Protest

Seit dem 1. Juli 2021 sollen die „Erlebnis: Briefmarken“-Teams (EB-Teams) der Deutschen Post AG nicht mehr existieren - offensichtlich zumindest.

„Offensichtlich“, weil es keine aussagekräftige Mitteilung darüber gibt. Die Gerüchte blühen deshalb umso mehr. Mitten im Betrieb wird die für uns Philatelisten so bedeutende Einrichtung abgewickelt.

Der BDPh, Landesverbände und die ersten Vereine haben sich der Sache angenommen.

Der BDPh ruft zum Schreiben eines Protestbriefes auf, siehe unten. Es geht um die Zukunft für die Öffentlichkeitsarbeit der Vereine.

Postzelt eines „Erlebnis: Briefmarken“-Teams auf dem "Heidelberger Herbst 2015"
zusammen mit dem Heidelberger Briefmarkenverein (09/136). Foto: Detlev Moratz.

„Never touch a running system“

Dieser Satz aus der Computersprache, wonach ein funktionierendes System niemals verändert werden darf, hat die Deutsche Post bei den EB-Teams missachtet.

Die EB-Teams mit ihrer Erfahrung und Sachkenntnis sind das Bindeglied zwischen Post und Sammlern, sie kennen das Sammlerverhalten und den Sammlerbedarf. Sie sind die einzigen, die einen ununterbrochenen und direkten Kontakt zum Sammlerkunden haben. Sie kennen die Marken und die Produkte genau.

 

In der jüngsten Ausgabe der Post-Zeitschrift „postfrisch“ (4/2021, ankommend am 30. Juni 2021) ist zu lesen:

„Neuausrichtung „Erlebnis: Briefmarken“-Teams
Im dritten Quartal dieses Jahres wird es rund um das Thema „Erlebnis: Briefmarken“ Neuerungen geben. Zukünftig wird der Bereich sich stärker auf die Repräsentation bei philatelistischen Veranstaltungen fokussieren . In Kürze werden wir eingehender über die Neuausrichtung informieren.“

Nun, das dritte Quartal ist jetzt. Wir fragen uns als Verband, wann wollte man uns das eigentlich sagen und vor allem was?

 
Und was bedeutet „stärker auf die Repräsentation bei philatelistischen Veranstaltungen fokussieren“?
Sind zukünftig Auftritte wie jetzt im LSW-Verbandsgebiet Heidelberg (Marken-Aktionstag zum 150. Geburtstag von Friedrich Ebert, 10. Juli 2021 ) und Worms (Nibelungenfestspiele, 16. Juli 2021) noch möglich?

Wir haben in den Gesprächen von externen Promotion-Teams, neuen EB-Teams, die baldmöglichst zusammengestellt würden, gehört. Soll auf kleinere Veranstaltungen, wenn überhaupt, nur noch ein „Postler“ ohne Philatelie-Kenntnisse mit Stempel kommen? Jeder, der schon mal gestempelt hat oder einen sauberen Stempelabschlag wollte, weiß, dass nicht jeder Postler mit einem Stempel umgehen kann.

Wir haben den Eindruck, die Post will Geld sparen auf Kosten der Kompetenz.

 

Heraus kam die Sache übrigens nur zufällig, weil einer der Veranstalter (Nibelungenfestspiele Worms) noch eine Rückfrage hatte. Dieser informierte die anderen Veranstalter, die in den offiziellen Mitteilungen der Post „Stempel und Informationen“ bekannt gegeben waren.
Die Post selbst informierte von sich aus nicht .

Unter den Veranstaltern entstand Panik, ob die Deutsche Post ihre Verträge und Vereinbarungen einhalten wird. Die Veranstalter nahmen selbst mit der Post Kontakt auf. Die Ergebnisse waren nicht immer zufriedenstellend.
Vorschläge der Post an manche Organisatoren, diese könnten Marken und Belege in Kommission bekommen und selbst vor Ort verkaufen, lassen nicht auf eine positive Entwicklung schließen.

Die EB-Teams selbst wurden offensichtlich zum Schweigen vergattert.

 

Für den Landesverband Südwest stellt die Maßnahme eine einseitige Aufkündigung der Zusammenarbeit mit der organisierten Philatelie dar. Eine Zusammenarbeit, die bislang gut funktionierte. Ein nicht nachvollziehbarer Schnellschuss. Die Post schadet sich selbst, nicht nur was ihr Ansehen beim Sammler angeht, sondern auch wirtschaftlich. Post und organisierte Philatelie arbeiten traditionell zusammen, sie sitzen in einem Boot, werben für die Philatelie.

Viele Briefmarkenvereine, aber auch Event-Organisatoren können für ihre Veranstaltung ein EB-Team mit Sonderstempel anfordern. Die Konditionen (Mindestabnahmebeträge) sind meist machbar. ‚Briefmarken individuell‘ werden produziert, tragen damit zusätzlich zum Umsatz der Post und des Veranstalters bei. Die Post kommt wirtschaftlich auf ihre Kosten und wirbt zudem für die Philatelie und ihre Versandstelle. Ein Weg neue Sammler zu erreichen.

Die Veranstaltung kommt in die örtliche Presse, es wird redaktionell über Briefmarken geschrieben. Für einen nicht-kommerziell ausgerichteten Verein oder eine Kulturveranstaltung vor Ort ist ein wohlwollendes Echo in der Presse (meist) kein Problem, und kostenlos. Die Pressearbeit wird für die Post gemacht. Die Post zahlt nichts dafür. Würde sie selbst an die Presse gehen, müsste sie Annoncen schalten.

Hohe Gewinne werden von der Post mit den EB-Teams sicher nicht generiert, aber auch keine Verluste. Die EB-Teams sorgen für ein positives Image der Deutschen Post, werben für Briefmarken und stehen in direktem Kontakt zum Kunden und Sammler.

 

Die Maßnahme stößt bei uns auf völliges Unverständnis. Das ausdrückliche Lob für die Arbeit der EB-Teams des Bereichsvorstandes für Marketing und Produkte der Deutschen Post AG, Dr. Ole Nordhoff, noch in der Mai-Ausgabe 2021 der „philatelie“ (Nr. 527, Seite 6), klingt nachträglich wie Heuchelei.

Was soll aus den Mitarbeitern der EB-Teams werden? Was wird aus der Leidenschaft und dem Engagement der Mitarbeiter? Was wird aus dem Fachwissen?

 

Unsere Forderung an die Post:

Machen Sie die Entscheidung rückgängig!
Sorgen Sie im Gegenteil für den Ausbau der EB-Teams, damit alle Seiten profitieren können!

 

Unsere Forderung an die Vereine, Arbeitsgemeinschaften und Organisatoren:

Schließen Sie sich dem Protestaufruf des BDPh an!

Siehe auch www.BDPh.de

Senden Sie Ihren Protest an den BDPh zur Weiterleitung an die Deutsche Post AG oder schreiben Sie direkt an den Postchef:

Deutsche Post AG
Dr. Frank Appel
Charles-de-Gaulle-Straße 20
53113 Bonn

 

Wir sind tief enttäuscht von dem Verhalten der Deutschen Post AG uns, unseren Vereinen und den Philatelisten gegenüber. Wir haben viel in diese Zusammenarbeit investiert und werden jetzt vor den Kopf gestoßen.

Liebe Entscheider bei der Deutschen Post AG, zeigen Sie Mut und Haltung! Geben Sie den Fehler zu! Machen Sie Ihre Entscheidung rückgängig! Entscheiden Sie sich für die Philatelie!

 
Der Vorstand des Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine im BDPh e. V.

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